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Nachlaß der 4. Armee entdeckt

Überraschend haben russische Wissenschaftler jetzt in Ostpreußen, im Grenzgebiet zwischen dem Königsberger Gebiet und dem südlichen Ostpreußen die verschollenen Dokumente der deutschen 4. Armee, die Anfang 1945 vergraben wurden, entdeckt. Dank der Lage inmitten des praktisch ungenutzten Grenzgebietes blieb das Versteck jahrzehntelang unentdeckt. Nach einem Bericht von Radio Allenstein hatten zwei ehemalige Wehrmachts-Soldaten, die selbst auf der Suche nach dem Archiv waren, die Russen über die Lage der Dokumente informiert.

Die 4. Armee ist 1939 aus dem Heeresgruppenkommando 6 in Hannover hervorgegangen und hat sowohl den Polen- als auch den Westfeldzug mitgemacht. An der Ostfront gehörte die 4. Armee immer zur Heeresgruppe Mitte. Vor fast genau 60 Jahren ist diese Armee in der schlimmsten Niederlage der deutschen Militärgeschichte bei der Kesselschlacht von Minsk weitgehend zerschlagen worden (22. Juni bis 10. Juli 1944). Die Reste zogen sich nach der Panzerschlacht von Warschau, dem letzten nennenswerten deutschen Sieg an der Ostfront, Richtung Ostpreußen zurück. Dort verteidigte sich die 4. Armee, bis sie am 7. April 1945 aufgelöst wurde. Ihre Oberbefehlshaber waren unter anderen Günther von Kluge und Friedrich Hoßbach.

In den bisher bekannten Akten brechen das Kriegstagebuch der 4. Armee und das der Heeresgruppe Mitte Ende September 1944 ab. Die weiteren Papiere galten als verschollen. Allerdings sollen keine sensationell neuen Erkenntnisse zu erwarten sein. Das Militärarchiv in Freiburg ist im Besitz fragmentarischer Unterlagen der 4. Armee zwischen Herbst 1944 und April 1945.

Der Zustand der jetzt gefundenen Papiere soll relativ gut sein. Wenn sie getrocknet worden sind, ist die Übergabe an das Historische Museum von Königsberg vorgesehen, wie DIE WELT berichtet.

Bernhard Knapstein

Artikel geändert am 23.01.2009

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